Die Deutsche Steuerberater-Versicherung – Pensionskasse der steuerberatenden Berufe VVaG sorgt für die Niedrigzinsphase vor und beschließt Sanierung
Bonn, den 12.12.2019 – Die Vertreterversammlung der Deutschen Steuerberater-Versicherung VVaG hat gestern die Sanierung der Pensionskasse beschlossen. Die Sanierung war erforderlich geworden, um für die anhaltende Niedrigzinsphase vorzusorgen. Bei einem aktuellen Marktzins auf festverzinsliche Wertpapiere von durchschnittlich 0,5% war es der Deutschen Steuerberater-Versicherung nicht länger möglich, dauerhaft die Garantien von bis zu 4% auf die eingezahlten Beiträge der bei ihr versicherten Personen zu erwirtschaften. Durch die Sanierung wurde der maximale Garantiezins auf 2,25% abgesenkt. Damit sieht sich die Deutsche Steuerberater-Versicherung nunmehr in der Lage, die Ansprüche ihrer Versicherten auch in der Zukunft zu erfüllen. Die Deutsche Steuerberater-Versicherung ist die Pensionskasse für die steuerberatenden Berufe.
Das Sanierungskonzept hatte der Vorstand in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, dem Verantwortlichen Aktuar, eingesetzten Treuhänder und Abschlussprüfer entwickelt. Es sieht vor, dass die Leistungen an die Versicherten herabgesetzt werden. Ohne die Herabsetzung hätte die Deckungsrückstellung zum 31.12.2018 um rund 158 Mio. EUR verstärkt werden müssen, um den negativen Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes zu begegnen. Diese Summe konnte die Deutsche Steuerberater-Versicherung nicht aus eigener Kraft aufbringen. Welche Tarife von der Herabsetzung betroffen sind und wie hoch sie für den einzelnen Versicherten ausfällt, kann nur im Einzelfall gesagt werden. Sie ist abhängig vom Tarif, vom Eintrittszeitpunkt und vom Alter der Versicherten.
Bei dem nun aufgetretenen Sanierungsbedarf ist zu berücksichtigen, dass die Deutsche Steuerberater-Versicherung schon 1967 gegründet wurde, damals als erste Säule der Altersversorgung für die steuerberatenden Berufe. Sie verfügt daher über einen höheren Bestand an älteren Versicherten mit hohen garantierten Zinsen und Rentenleistungen. Für die garantierten Leistungen benötigte sie zuletzt eine Durchschnittsverzinsung von jährlich 3,48%. Aus diesem Grunde bestand Handlungsbedarf.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Franz Bausch, erklärt dazu:
„Mit der nun beschlossenen Sanierung hat die Deutsche Steuerberater-Versicherung frühzeitig Vorsorge getroffen, um den Herausforderungen am Kapitalmarkt zu begegnen und die Erfüllung der Ansprüche ihrer Mitglieder sicherzustellen. Mit einem Garantiezins von – je nach Tarif – maximal 2,25% auf die eingezahlten Beiträge bietet die Deutsche Steuerberater-Versicherung ihren Mitgliedern im gegenwärtigen Kapitalmarktumfeld nach wie vor eine attraktive Verzinsung.“
Aufgrund der aktuellen Finanzlage schließt die Deutsche Steuerberater-Versicherung derzeit keine neuen Versicherungsverträge mehr ab.
Jahresabschluss 2018
Die Vertreterversammlung der Deutschen Steuerberater-Versicherung hat auf der Grundlage des Sanierungskonzeptes den Jahresabschluss zum 31.12.2018 genehmigt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt.
Die Beitragseinnahmen der Deutschen Steuerberater-Versicherung lagen in 2018 mit 20,9 Mio. EUR unter dem Niveau des Vorjahres (24 Mio. EUR). Dazu haben die planmäßigen Abläufe und der Eintritt der Versicherten in das Rentenalter beigetragen. Die Einstellung des Neugeschäfts ab Oktober 2018 war ebenfalls für den stärker als erwartet ausgefallenen Rückgang der Beitragseinnahmen verantwortlich. Die Leistungen an die Versicherten erhöhten sich auf 47 Mio. EUR (Vorjahr 45,5 Mio. EUR). Der Kapitalanlagenbestand beträgt rund 1 Mrd. EUR. Daraus konnte die Deutsche Steuerberater-Versicherung ein Ergebnis nach Aufwendungen von 32,2 Mio. EUR erwirtschaften. Das entspricht einer Nettoverzinsung von 3,2%. Damit liegt die Deutsche Steuerberater-Versicherung etwa im Branchendurchschnitt von 3,3%.